Landespflegetage: Blick in die Zukunft der Städte |
Geschrieben von: Sybille Fertsch (LWG) |
Wie sehr sich Landschaftsgärtner in Zukunft als Biotop-Architekten auch in luftiger Höhe bewähren könnten, zeigten die Vorträge dieses Tages. Das Begrünen von Bauwerken, Wänden, Mauern und Geländern senkt nicht nur die Co2 Belastung, wie Angelika Eppel-Hotz darlegte. Es trägt zu einem verbesserten Kleinklima bei. An heißen Tagen können üppig begrünte Bauwerke die Umgebungstemperatur um fünf bis zehn Grad herunterkühlen. Wichtig sind nicht nur die richtige Pflanzenauswahl, ein guter Standort, sondern auch das passende Rankgerüst, wie auch Thorwald Brandwein aus Mechernich belegte. Eine ausgewachsene Kletterpflanze kann bis zu 800 Kilogramm wiegen. Das muss eine Fassade, ein Balkon, eine Regenrinne oder eben ein Rankgerüst aushalten können. Einen Blick in die nahe Zukunft warf Andreas Schulte von der LWG: Er stellte die sogenannten Living Walls vor – lebende Wände, wie es sie an derzeit noch an nur wenigen Gebäuden der Erde gibt. Die grüne Baustoff-Industrie hat aber längst auf diese Herausforderung reagiert. Es gibt bereits erste Systeme – sogar mit integrierter Dämmung und Bewässerung, die das Bepflanzen von Fassaden erleichtern und vor allem auch preislich erschwinglich machen. Auch hier könnten sich die Landschaftsgärtner in Zukunft als Biotop-Gärtner und -Architekten erweisen. Dass sich Investitionen in den Garten lohnen, machte Professor Dr. Dietwald Gruehn, von der Technischen Universität in Dortmund deutlich. Bis zu 25 Prozent mehr kann ein Haus bei seinem Verkauf erzielen, wenn der Garten ansprechend und gepflegt ist. Und nicht nur das. Weil schönes Grün positive Empfindungen weckt, ist solche eine Immobilie auch rascher verkauft, als ein vergleichbares Exemplar mit lieblos gestaltetem Umgriff. Hinter den zweitägigen Veitshöchheimer Landespflegetagen verbirgt sich die bedeutendste Fachtagung für den Garten- und Landschaftsbau im deutschsprachigen Raum. Veranstalter und Organisator ist die Abteilung Landespflege der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. |