Zecken – die unsichtbare Gefahr!
Geschrieben von: Frank Angermüller   
Bis vor ca. 20 Jahren spielten Zecken im öffentlichen Bewusstsein noch keine wesentliche Rolle. Mittlerweile sind Zecken wesentlich bekannter, da die Gefahr, die von ihnen ausgeht, in Deutschland immer größer wird. Die mittlerweile bekanntesten Folgen einer Infektion sind die Frühsommer-Hirnhautentzündung (FSME) und die Lymne-Borreliose.

In Deutschland werden jährlich ca. 250 bis 550 Fälle der Frühsommer-Hirnhautentzündung gemeldet. Im Gegensatz dazu erkranken laut Robert-Koch-Institut jährlich rund ca. 100.000 Menschen an der Lyme-Borreliose. Somit kommt die Borreliose in Deutschland um ein Vielfaches häufiger vor als FSME.

Das von den Zecken übertragene FSME-Virus kommt hauptsächlich in Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg sowie vereinzelt in Regionen Hessens, Thüringens und von Rheinland-Pfalz) vor. Mittlerweile geht man davon aus, dass ca. 10 % aller Zecken in Deutschland mit den FSMEViren infiziert sind. Durch die Veränderungen des Klimas dringen die Zecken jedoch in neue Lebensräume vor und damit steigt auch die Zahl der Risikogebiete an. Die Karte der FSME Risikogebiete 2008 in Deutschland ist unter www.rki.de (Aktuelle Links –> FSME) zu finden.

Die Gefahr einer Infektion ist abhängig von der Witterung, da Zecken erst ab Temperaturen von ca. 7 bis 10 °C aktiv werden. Damit besteht diese Gefahr meist von März bis Oktober / November. Der Stich einer Zecke kann nach ein bis zwei Wochen zu Fieber, Kopfschmerzen und leichten Magen-Darm Beschwerden führen. In der Regel klingen diese Beschwerden bei 90 % der betroffenen Personen ohne Folgen wieder ab.

Bei 10 % allerdings kommt es zu einer Hirnhautentzündung aber auch zu Gehirn- und Rückenmarksentzündungen. Die Folgen können länger andauernde Kopfschmerzen bis hin zu Lähmungen sein. In seltenen Fällen verläuft die Infektion auch tödlich. Gegen FSME besteht die Möglichkeit einer Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt durch drei Impfungen innerhalb eines Jahres. In Risikogebieten übernehmen häufig die Krankenkassen die Kosten der Impfung.

Die Lymne-Borreliose kommt im Gegensatz zur FSME in ganz Deutschland vor. Ca. 20 bis 35 % aller Zecken in Deutschland tragen die Borreliose- Bakterien in sich. Nach einer Infektion kommt es häufig zu einer Hautrötung, die sich innerhalb von einigen Tagen bis zu vier Wochen ringförmig um die Stichstelle ausbreitet. Beim Auftreten dieser Symptome ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen, da es ohne Behandlung mit Antibiotika zu Schäden am Herzen, des Nervensystems, der Gelenke und des Gewebes kommen kann.

Die Zecken stellen nicht nur im Wald eine Gefahr dar, sondern auch im Garten. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich nach jedem Aufenthalt im Grünen nach Zecken abzusuchen. Dies gilt insbesondere für Kinder. Hier sitzen Zecken oft auch am Haaransatz.

Eine lange Kleidung und geschlossene Schuhe sowie Hautschutzmittel unterstützen diese Maßnahmen der Vorbeugung. Unbekleidete Körperstellen können mit Mückenschutzmitteln vorübergehend (max. 2 Std.) geschützt werden. Festsitzende Zecken sollten möglichst sofort und schonend (nicht mit Öl oder Klebstoff) mit einer Pinzette entfernt werden.

Frank Angermüller