Sebastian-Englerth-Ehrenpreis 2015 für Karl Schmitt |
Geschrieben von: Peter Schwappach |
Der Verband Ehemaliger Veitshöchheimer hat den Randersackerer Winzermeister Karl Schmitt für seinen Jahrzehnte langen Einsatz für den Berufsstand und die Nachwuchsförderung im fränkischen Weinbau mit dem Sebastian-Englerth-Ehrenpreis ausgezeichnet. Der Vorsitzende Reimund Stumpf würdigte Schmitts Verdienste: „Sie haben mit Ihrem unermüdlichen Einsatz in über 40 Jahren fast 60 Winzer ausgebildet, von denen gleich mehrere Bundessieger im Berufswettkampf der Winzer wurden und haben sich in vielen berufsständischen Gremien 30 Jahre engagiert.“
Im weinbaulichen Berufsstand war Karl Schmitt schon bald nach seiner Betriebs-Übernahme, ab 1975 aktiv. Die Liste seiner Ehrenämter ist sehr lang:
Karl Schmitt wurde in den vielen Gremien besonders für seinen weinbaulichen Sachverstand, aber auch seine Objektivität geschätzt, die sein immer sachliches und faires Argumentieren und Handeln stets bestimmt haben. In Veitshöchheim hat er offenbar auch einiges gelernt. Denn das hier erworbene Wissen konnte er anschließend gut unter Beweis stellen, als er 1969 Bundessieger im Berufswettkampf der Winzer wurde. Damit war seine berufliche Bildung aber noch nicht abgeschlossen. Nach einem Praktikum im rheinhes¬sischen Wonnegau 1971 legte Karl Schmitt 1972 zusätzlich auch die Prüfung zum Kellermeister ab. Anschließend, ab 1974, übernahm er den elterlichen Betrieb. Zusammen mit seiner Frau führt er seitdem das Weingut „Schmitt‘s Kinder“ und hat es mittlerweile weit über Franken hinaus bekannt gemacht.
Das Streben nach guter Arbeit in Weinberg und Keller zeigte auch bald Erfolge in der eigenen Weinqualität: so konnte das Weingut Schmitt‘s Kinder schon 1975 den ersten Staatsehrenpreis bei der fränkischen Weinprämierung einstreichen. Für einen erfolgreichen Betrieb ist eine gute innerbetriebliche Ausstattung eine wichtige Rolle. Deshalb siedelte Karl Schmitt 1984 sein Weingut aus dem Altort aus und verlegte es an den heutigen Standort am Fuße des Sonnenstuhls. Dafür erhielt er aus der Hand des damaligen bayerischen Landwirtschaftsministers Hans Eisenmann einen Preis für landschaftsgebundenes Bauen. Die Weinqualität konnte damit weiter gesteigert werden. Von 1990 bis 2000 wurde Karl Schmitt mehrfach der Bundesehrenpreis der DLG überreicht. 2008 und 2009 war er „German Wine Producer of the year“ bei der IWSC London. Es ist ihm gelungen, die Begeisterung für seinen Beruf weiterzugeben: sein Sohn hat eine weinbauliche Ausbildung absolviert, was heute längst nicht mehr selbstverständlich ist. Mittlerweile ist sein Sohn Martin als Weinbauingenieur in den Betrieb eingestiegen und hält dem Vater den Rücken frei. Nicht alle hier im Raum wissen, dass der Name "Schmitt's Kinder" auf eine Erbengemeinschaft aus der Zeit um 1910 zurückgeht. Nach dem Tod der damaligen Besitzer haben deren Kinder und Erben das Weingut - entgegen der üblichen "Fränkischen Realteilung" - nicht aufgeteilt. Vielmehr haben sie die Weinberge zusammen bewirtschaftet und die Weine unter der Bezeichnung "Schmitt's Kinder" gemeinsam vermarktet. Diese Art des Teamworks hat Karl Schmitt besonders verinnerlicht und mag eine Antriebsfeder gewesen sein, sich über den eigenen Betrieb hinaus zu engagieren. Im weinbaulichen Berufsstand war Karl Schmitt schon bald nach der Betriebs-Übernahme, ab 1975 aktiv. Die Liste seiner Ehrenämter ist sehr lang:
In den vielen Gremien besonders geschätzt wurde sein weinbaulicher Sachverstand, aber auch seine Objektivität, die sein immer sachliches und faires Argumentieren und Handeln stets bestimmt haben. Auch in seinem Heimatort war Karl Schmitt lange Jahre aktiv. So wurde er seit 1978 bis zum freiwilligen Rückzug 2010 ununterbrochen, also 32 Jahre lang in den Gemeinderat gewählt und hat in dieser Zeit mit fünf Bürgermeistern zusammen gearbeitet. Stets von dem keineswegs sicheren Listenplatz 7 aus angetreten, gewann er mit seiner gradlinigen und überparteilichen Art jeweils das Vertrauen und damit auch die Stimmen der Mitbürger. Im Basketball würde diese Listennummer wohl überhaupt nicht mehr vergeben, weil sie für immer mit der Persönlichkeit von Karl Schmitt verbunden ist. Die Arbeit im Bauausschuss war dort sein Steckenpferd. Durch seine profunden Kenntnisse und sein feines Gespür für Architektur war er lange Jahre der Bausachverständige im Randersackerer Gemeinderat. Das war auch dem Weinbauverband bekannt und er hat Karl Schmitt deshalb in den Bauauschuss berufen, als damals der Neubau am Haus des Frankenweins im Alten Kranen in Angriff genommen wurde. In der Vorstandschaft des VEV gab es jedenfalls keine lange Diskussion, als wir über den Vorschlag beraten haben, Karl Schmitt in diesem Jahr mit dem Sebastian-Englerth-Preis auszuzeichnen. |