43. Landespflegetage: Vom Meister zum Master
Geschrieben von: Sybille Fertsch (LWG)   

 
Immer wichtiger: Städtisches Grün erfüllt viele Funktionen

„Wir sollten auf faule Kompromisse verzichten, wenn es darum geht, unsere Umwelt grün zu gestalten“, betonte der Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Anton Magerl bei der Eröffnung der 43. Veitshöchheimer Landespflegetage  vor rund 700 Zuhörern in den Mainfrankensälen. „Der Slogan „Wohnen im Grünen“ dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Grün sorgfältig geplant, angelegt, gepflegt und in seiner Qualität erhalten werden muss, wenn es langfristig seine Funktion erfüllen soll, sagte Magerl.

 

Täglich werden in Bayern mehr als hundert Hektar Freiflächen vor allem mit Wohnungsbau versiegelt. Durch das stetige Wachstum der Siedlungsräume wachse die Bedeutung von Grünflächen in den Städten,“ plädierte auch der Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e.V. Ulrich Schäfer für eine Aufwertung des städtischen Grüns. Sie müssten nicht nur eine Vielzahlt von Bedürfnissen der Stadtbevölkerung stillen, sondern auch eine ganze Reihe von ökologischen Aufgaben erfüllen können, betonte er.

Beide Plädoyers fanden einen zweitägigen Nachhall in den ausverkauften Mainfrankensälen: Die Vorträge der vor allem von Landschaftsgärtnern, aber auch von Gärtnern, Planern und Behördenvertretern besuchten Veranstaltung befassten sich diesmal intensiv mit allen Facetten der Pflanze: Vom duftenden Garten, über essbares Unkraut bis hin zu Pflege und Sortenwahl von Stadtbäumen reichte die Palette. „Wir dürfen nicht vergessen, dass die Pflanze das alle Gärtner vereinende Element sind,“ betonte Schäfer und erteilte damit auch Bestrebungen eine Absage, die den Garten- und Landschaftsbau aus der gärtnerischen Ausbildung herauslösen wollen.

Nichts destotrotz haben die Landschaftsgärtner zur Zeit die wohl besten Weiterbildungschancen, machte Jürgen Eppel, Leiter der Abteilung Landespflege der LWG, deutlich. Sie können seit 2010 an ihre Technikerausbildung in Veitshöchheim an den Hochschulen in Geisenheim und Osnabrück einen Bachelor- und anschließend sogar einen Masterstudiengang anschließen. „Wir werden uns auch darum bemühen, dass künftig in der Technikerausbildung die Meisterprüfung integriert sein wird,“ versprach Eppel.
Die Veitshöchheimer Landespflegetage sind eine der deutschlandweit wichtigsten Informationsveranstaltungen für den Berufsstand.