Erfolgreiche Führungsarbeit im GaLaBau bedeutet: "Kompetenz und Controlling im Alltag umsetzen!"
Geschrieben von: Hans Beischl   

 

Ein erfolgreiches GaLaBau-Unternehmen baut grundsätzlich auf starken Führungspersönlichkeiten auf. Dazu wird unternehmerisches Knowhow benötigt, das bei gutem Willen erlernbar ist. Zu dieser Thematik wurde der Unternehmensberater, Klaus Wolf, von der WCG Wolf Consulting Group (WCG AG) nach Veitshöchheim eingeladen, um vor ca. 80 Studierenden zu berichten, wie er die augenblickliche Lage auf dem GaLaBau-Markt sieht.

Betriebswirtschaftliches Wissen und Handeln, so Klaus Wolf, könne man recht anschaulich mit dem Benutzen eines Stadtplanes vergleichen. Wer ohne das rechtzeitige Studium eines Stadtplanes in eine fremde Großstadt reise, der werde sich schlichtweg verirren. Wer den Stadtplan aber richtig auffalten und lesen kann, der wird sich leicht zurechtfinden und sein „business“ erfolgreich erledigen können. Bevor man sich mit den betriebswirtschaftlichen Kennzahlen aus der monatlichen BWA oder dem Jahresergebnis befasse, müsse man erst die Basisfertigkeiten einer Führungskraft unter die Lupe nehmen. Sie sind die unabdingbare Voraussetzung, den Standort zu optimieren und Verbesserungen einzuleiten. Nur wer als Vorarbeiter, Baustellenleiter, Bauleiter oder Chef seine ihm übertragenen Aufgaben richtig erfasst und aktiv umsetzt, der trägt zu guten Resultaten bei.

 

Klaus Wolf mit Stadtplan
Unternehmensberater Klaus Wolf vergleicht die Betriebswirtschaft
im GaLaBau mit dem Einsatz eines Stadtplanes:
"Wer sich nicht mit ihm vertraut macht, fährt Umwege oder im Kreis!"

 

Klaus Wolf wies in seinen Ausführungen immer auf konkrete innerbetriebliche Sachverhalte hin, die er als Unternehmensberater in den GaLaBau-Betrieben sehr schnell diagnostizieren könne. Gerade die gut organisierten Unternehmen seien bestrebt, sich um noch weitere Prozentpunkte zu verbessern. Auf der anderen Seite erlebe er Betriebe, die kurz vor einer Insolvenz stünden. Nicht selten bewirke erstaunlicherweise der hohe Leidensdruck oft ein kleines Wunder. Es gehe ein un-glaublicher „Ruck“ durch die gesamte Belegschaft. Dabei würden Kräfte frei gesetzt und so der Untergang vermieden. Dies sei aber kein Grund, es soweit kommen zu lassen. „Der Mensch ist leider eine Gewohnheitstier“, so dass er ungern lieb gewonnene Trampelpfade verlassen würde, so Wolf. Führungskräfte dürften sich zu keiner Zeit erlauben, die Zügel schleifen zu lassen. Sie müssen ein „active leadership“ umsetzen. Das heißt, als „leader“ präsent sein und die Initiative ergreifen! Im weitesten Sinne müssen die Führungskräfte den Mitarbeitern Orientierung geben und Entscheidungen fällen.

 

Dies beginne mit einer zeitgemäßen Strategie der Eigenorganisation, d.h. dem täglichen, systematischen Bewältigen der Alltagsarbeit: Telefonate, Post, Besprechungen und Einweisungen sowie den Kundenbesuchen, usw.. Richtungsweisend sei immer das Ergebnis. Es könne nämlich ein „Leertischler“ genauso ineffizient arbeiten wie ein „Volltischler“, um das bekannte Bild der Büroorganisation zu verwenden. 


Grundsätzlich müssen traditionelle und moderne Managementstrategien (Gesprächsführung, Telefonkonferenz, Auftreten, Information und Kommunikation, Marketing und Internetauftritt usw.) eingesetzt werden, um die eigene Schlagzahl in der Führungsebene zu erhöhen.
 

Zu einem ergebnisorientierten Controlling gehören auch Kontrolle und Konsequenz, d.h. dass die gesteckten Ziele ständig überprüft und konsequent weiter verfolgt  werden müssen. Ganz besonders lag es Klaus Wolf am Herzen, die angehenden Meister und Techniker dahingehend zu „impfen“, dass man im Materialeinkauf noch viel konsequenter verhandeln müsse. Gemäß dem Motto: „Im Einkauf liegt der Gewinn“ reichten schon 3% Preisnachlass bei einer Kostenstruktur 33% für Beschaffung von Baustoffen und Pflanzen aus, um das Jahresergebnis um ein Prozent zu verbessern. Dies sei leicht verdientes Geld, das man nicht so ohne weiteres verschenken dürfe.


Insgesamt gelte es, die Produktivität auf den Baustellen zu erhöhen. Um sich konkrete Ziele abzustecken, müssten im Rahmen der konsequent durchdachten Arbeitsvorbereitung retrograd ermittelte und auch realisierbare Richtzeiten vorgegeben werden. Nicht selten würden die Mitarbeiter bei einer intensiveren Befragung zu erkennen geben, dass eine „bessere Ausnutzung der Zeit von 10-15% immer drinnen“ sei. Erst wenn all diese Punkte Schritt für Schritt analysiert und umgesetzt würden, könne man sich an die höheren Ziele wagen. Dazu gehören die Deckungsbeitragsrechnung, die Nachkalkulation und kurzfristige Erfolgsrechnung, die Liquiditätsplanung oder die Bilanzanalayse. Klaus Wolf ging dann auch noch auf den Umgang mit Banken ein, den ohne fremdes Geld komme kaum ein Baubetrieb aus. Lobend würdigte der Unternehmensberater, dass man sich in Veitshöchheim mit der Erstellung eines Businessplanes befasse. Schließlich benötige jeder Existenzgründer schon eine derartige Aufstellung. Dieses kompakte Seminar mit seiner Bandbreite an Informationen hat allen Beteiligten, seien es Lehrkräfte oder Studierende, einen „praxistauglichen Stadtplan“ vermittelt, der sich hervorragend dazu eignet, sich im „Straßengewirr der GaLaBau-Betriebswirtschaft“ zurecht zu finden und das gesteckte Ziel zu erreichen.

 

 Klaus Wolf mit Studierenden

Betriebswirtschaft im GaLaBau muss keine trockene Sache sein.
Klaus Wolf gelang es, die Studierenden in Veitshöchheim zu überzeugen.

 

Hans Beischl